Unsere Geschichte

Nossa bieraria in Engiadina.

Warum Bier in Tschlin?

Ganz ehrlich, es war und ist eine verrückte Idee, im Unterengadin Bier zu brauen. Verrückt im Sinne von «aus der Mitte üblicher Pläne herausgerückt». Das Unterengadin hatte keine unmittelbare Biertradition, das ganze Engadin eine unbedeutende. In Valsot hatte man schon früher Getreide, u.a. auch Gerste angebaut. Da liegt es eigentlich recht nahe Bier zu brauen.

Letzten Endes ist es unbedeutend, warum, mit welcher «weisen Voraussicht», mit welcher «Tollkühnheit» oder gar «Fahrlässigkeit» die Gründer ans Werk gingen. Tatsache ist, dass sie es taten, dass sie Gemeinde und Aktionäre für die «Bieridee» begeisterten und dass sie erfolgreich waren.

Auf die Frage Warum? ist noch eine andere Antwort zu geben, nämlich über Zwecke der heutigen Bieraria:

  • Die Bieraria Tschlin trägt mit dem ganz besonderen Bier, der BE Biera Engiadinaisa®, den Namen Tschlin weit hinaus ins Land. Der Volksmund spricht vom «Tschliner Bier».
  • Damit dient die Brauerei in doppelter Weise den Arbeitsplätzen in Valsot.
  • Das steigende Image gibt Beschäftigung und Tourismus.
  • Die Bieraria selbst bietet den Einheimischen Arbeit.


Geschichte

Die Idee einer Bieraria im Unterengadin "Tschlin"geht auf einen «Zukunfts-Workshop» der Gemeinde Tschlin in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends zurück. Dort entstand auch die Idee des Werbe- und Verkaufsförderungsverbunds «Bun Tschlin».Erstmals befasste sich der Gemeindevorstand mit dem Brauereiprojekt im September 2003. Am 30. Juni 2004 wurde die Gründung der Bieraria Tschlin SA notariell beglaubigt.

Sie ist eine Aktiengesellschaft mit etwa 1500 Aktionären und einem Aktienkapital von 1.5 Million Franken. Die erste Generalversammlung fand am 26. März 2005 statt, die Braueinrichtung wurde am 14. September 2004 bestellt.

Das Erscheinungsbild, vor allem die Bildmarke BE, die Gestaltung der Bierflasche, des Bierglases, des Bierdeckels und der Verkaufsdokumentation, wurde 2004 von SGC Süsskind in Chur entwickelt. Die Bildmarke BE und die Wortmarke BE Biera Engiadinaisa® wurden im September 2008 angemeldet und im Februar 2009 erfolgreich eingetragen.

Das Bier hat von Beginn an eine gute Nachfrage. Viele Restaurants und Lebensmittelgeschäfte im Engadin offerieren es mit grosser Treue und wachsendem Erfolg bis heute.

In den Jahren 2005 bis 2008 lieferte die Brauerei jeweils 650 bis 680 hl Bier aus, das Standardbier «Biera Engiadinaisa», das Winterbier «Boc Dubel da Tschlin» und zwei Sommerbiere. Diese Menge genügt nicht zum Überschreiten der Gewinnschwelle.

Der damalige Verwaltungsrat suchte die Gründe dieser Engpässe in der räumlichen und apparativen Beschränkung. Er wollte das Problem lösen durch einen Neubau in Tschlin oder eine Verlegung der Brauerei nach Celerina. Beides hätte Neuinvestitionen von über einer Million Franken gebraucht. Beides stiess auf grossen Widerstand. Die Gemeinde hätte die Neubauideen nicht genehmigt. Die Verlegung der Brauerei wurde von der Generalversammlung im Mai 2008 verworfen mit dem Auftrag, Lösungsmöglichkeiten in Tschlin bis zur ausserordentlichen Generalversammlung am 30. August 2008 zu suchen.

2013 genehmigt die Gemeinde Valsot (Tschlin und Ramosch) einen Kredit für die Einstellung eines Geschäftsführers. Reto Rauch wurde mit diese Funktion beauftragt. Die Bieraria geniesst also das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger von Valsot / Tschlin.

2014 konnte der Bierausstoss und der Umsatz stark gesteigert werden. Neue Partnerschaften und neue Kunden ermöglichten diesen Wachstum.

Im März 2015 konnte die Bieraria Tschlin mit Coop vereinbaren, dass das Biera Engiadinaisa "Tschlin Ambra" in der ganzen Schweiz in allen grösseren Coop-Filiaen in der Pro Montagna Linie verkauft wird.

Im September 2015 entschied der Verwaltungsrat, die Bieraria Tschlin SA in neue Räumlichkeiten in Martina zu verlegen. Martina war bis zur Fusion eine Fraktion der Gemeinde Tschlin, inzwischen sind Tschlin und Martina Fraktionen der Gemeinde Valsot. Martina wurde gewählt, da die Logistik viel einfacher ist als in Tschlin, die Wasserversorgung aber nach wie vor die gleiche ist. Die Gemeindeversammlung von Valsot kaufte die Liegenschaft der Engadiner Kraftwerke und vermietete diese der Bieraria Tschlin SA.

Im Jahre 2015 wurde zum ersten Mal die Grenze von 1000 hl erreicht. Der Umsatz konnte stark gesteigert werden.

Im Dezember 2015 und Januar 2016 fand der Umzug der Bieraria in neue Räumlichkeiten in Martina statt. Martina war bis zur Gemeindefusion eine Fraktion der Gemeinde Tschlin, inzwischen sind Tschlin und Martina Fraktionen der Gemeinde Valsot. Gleichzeitig wurden die Kapazitäten erweitert und eine neue Steuerung eingebaut. Mit diesem Schritt kann die Brauerei sowohl qualitativ wie auch quantitativ einen Schritt vorwärts machen. Nebst der Gemeinde Valsot war auch die Schweizer Berghilfe eine wichtige Finanzierungspartnerin.

Seit 2016 hat die Bieraria Tschlin SA hat einen edlen Tschliner Single Malt und einen Bier-Brand im Angebot. Hergestellt wird der Single Malt wie auch der Bier Brand aus Biera Engiadinaisa. Bier Brand ist das Ergebnis von Bier, welches destilliert wird. Der Single Malt wird zudem noch im Eichen- und Kastanienholz gelagert und gereift.

2017 wurde in eine neue Wasch- und Füllanlage investiert. Die neue Anlage ermöglicht eine qualitativ bessere Abfüllung bei viel höherer Leistung. Handarbeit bleibt aber die Etikettierung und das "Fähnchen"

Im Jahre 2018 konnte die Grenze von 1500hl überschritten werden. Zudem wurden 2018 alle Biersorten Bio- und Bergzertifiziert und mit graubündenVIVA das Edelweiss Bier auf dem Markt gebracht.

2019 wurde die Bieraria Tschlin mit dem Bio Grischun Preis und mit dem Grand Prix Bio Suisse ausgezeichnet.